Rahmen & Inhalt

Rahmen & Inhalt – Systeme

Systeme

Systeme bauen unsere Welt auf, und immer mehr Menschen erkennen, dass alles in und um das Unternehmen herum aus Systemen besteht und somit eine „Systemische Unternehmensführung“ durchaus relevant ist.

Wenn es jedoch darum geht systemisches Denken tatsächlich anzuwenden, fällt es oft schwer den Überblick zu bekommen. Das ist keineswegs verwunderlich, denn die Komplexität der Systeme im System ist enorm.

Um das Ganze zu vereinfachen, bietet es sich an, die komplexen Systeme auf ihre Grundbausteine zu reduzieren – diese zu untersuchen und die Vernetzung der einzelnen Komponenten zu analysieren.

Rahmen und Inhalt

Komplexe Systeme bestehen aus den Bausteinen „Rahmen“ und „Inhalt“, die zusammen die kleinstmögliche Funktionseinheit darstellen.
Wenn Rahmen und Inhalt zusammenkommen, ergeben sich die entsprechenden Möglichkeiten oder auch Unmöglichkeiten.

Der Rahmen gibt Größe und Form vor, in der sich der Inhalt entfalten kann.

Inhalte sind ohne Rahmen formlos und unbegrenzt und zeigen die Tendenz sich auszubreiten wie ein Fluß ohne Flussbett.

Was passiert, wenn der Rahmen den Inhalt bestimmt?

Beispiel:
Eine Service-Hotline verkürzt Ihre Serviceleistung auf eine Stunde am Tag. In diesem Falle würden vermutlich Kunden abwandern, weil der Rahmen „Zeit“ im Zusammenhang mit dem Inhalt „Kundenprobleme lösen“ eine selektierende Wirkung hätte. Es könnten nur jene Kunden die Hotline nutzen, für die der Zeitraum passt.

Was, wenn der Inhalt den Rahmen bestimmt?

Wird die Service-Hotline ohne zeitliche Begrenzung angeboten, können alle Kunden zu beliebigen Zeiten darauf zugreifen. Damit das funktionieren kann, müsste der Rahmen dem angepasst werden, z.B. durch: Mehr Personal, Equipment, Räumlichkeiten…

Die Übereinstimmung von Rahmen und Inhalt führt zu optimalen Ergebnissen.

Gesetzmäßigkeiten systeme

Rahmen-Inhalt-Verbindungen

„Rahmen-Inhalt-Verbindungen“ unterliegen verschiedenen Gesetzmäßigkeiten. So können wir beispielsweise sagen:

Die Stadt ist der Rahmen – die Gebäude sind der Inhalt.

Die Stadt beinhaltet aber nicht nur Gebäude. Die Definition könnte genau so gut lauten: Die Stadt ist der Rahmen – die Straßen / die Geschäfte / die Tankstellen / die Verkehrsmittel / die Menschen und so weiter, sind die Inhalte. Das bedeutet, dass ein einziger Rahmen die verschiedensten Inhalte beherbergen kann.

Rahmen-Inhalt-Kaskaden

Gleichzeitig können Rahmen auch Inhalte sein – und Inhalte, Rahmen.

Beispiel:
Die Stadt ist der Rahmen – die Gebäude sind der Inhalt.
Gleichzeitig ist das Gebäude der Rahmen und die Büros darin die Inhalte.
Das Büro ist wiederum der Rahmen für den Inhalt Zimmer,
das Zimmer ist der Rahmen für die Möbel
die Möbel sind der Rahmen, die Büroartikel der Inhalt
und so weiter…

Diese „Rahmen-Inhalt-Kaskaden“ lassen sich bis in den Mikrokosmos zurückverfolgen und bis in den Makrokosmos ausdehnen.

Und das Wichtigste: Sie bauen aufeinander auf!

Das bedeutet, wenn eine Rahmen-Inhalt-Verbindung unpassend ist, sind die nachfolgenden Rahmen-Inhalt-Kaskaden ebenfalls gestört und die Vorgeschalteten wirken sich anders aus.

Beispiel Service-Hotline: unabhängig davon, ob den Menschen Preisnachlässe gewährt oder Werbegeschenke gemacht werden – die Anzahl der Kunden wiird wahrscheinlich nicht wesentlich steigen, wenn der Zeitrahmen von einer Stunde beibehalten wird.

Materielle und immaterielle Systeme

  • Die materiellen Systeme sind die Folge der immateriellen Systeme.
  • Durch die immateriellen Systeme wird die Dynamik der materiellen Systeme gelenkt.

Beispiel:

Das Unternehmensleitbild ist ein immaterieller Rahmen und bestimmt das Verhalten der Menschen, die mit dem Unternehmen zu tun haben – von Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Kunden und anderen.
Der Mitarbeiter verhält sich dem Kunden gegenüber im Sinne des Unternehmensleitbildes, wodurch die psychsoziale Dynamik zwischen beiden in die entsprechenden Bahnen gelenkt wird. Dies führt zu materiellen Ergebnissen – der Kunde bestellt, der Mitarbeiter verschickt die Ware.

Umgekehrt wirkt sich die physische Umgebung (materiell) auf die psychische (immateriell) Stabilität von Menschen aus.

Beispiel:

Ein Mitarbeiter der alleine in einem kleinen fensterlosen Büro (materiell) seine Arbeit verrichtet, neigt sehr viel schneller zu Burnout (immateriell), als Personen, die Ausblick auf die Umgebung haben und mit Kollegen in Kontakt sind.

Systeme sind dynamisch

Ein weiteres Kriterium von Systemen sind die dynamischen Veränderungen.
Diese sind an den Lebenszyklus der Rahmen-Inhalt-Verbindungen geknüpft, die von den unter- und übergeordneten Systemen abhängen.
Verursachend für die entstehenden Dynamiken können beispielsweise klimatische, politische oder sozialpsychologische Faktoren sein oder auch bewusste oder unbewusste Eingriffe von Personen.
Darüber hinaus unterliegen alle Systeme den Veränderungen der Raumzeit (Alterungsprozess).

Der Mensch

Das bedeutendste System von allen, ist jedoch der Mensch mit seinen unzähligen Rahmen und Inhalten, von denen die meisten aus dem Unbewussten heraus wirken. Nichts kommt dem an Komplexität gleich.

  • Menschen erschaffen zum Teil bewusst, jedoch vorwiegend unbewusst, ihre persönliche Umgebung.
  • Das Zusammenwirken von persönlichen intrapsychischen Dynamiken hat soziale Dynamiken zur Folge.
  • Das Aufeinandertreffen psychosozialer Dynamiken von unterschiedlichen Gruppierungen, erschafft im Kleinen die Unternehmensdynamiken, mit all den daraus resultierenden Folgen.
  • Im Großen betrachtet, entstehen durch die Summe der Einzel- und Gruppendynamiken, (sowie den Einflüssen von Netzwerken, Medien etc.) die Bedingungen unserer Welt.

Vernetzung

Alles ist mit allem vernetzt!

Ähnlich wie die Struktur in Unternehmen, besteht unsere Welt aus  Ebenen und Linien.

Die Ebenen sind all jene Inhalte, die einen gemeinsamen Rahmen teilen – so wie die Häuser, die Straßen, die Geschäfte den Rahmen „Stadt“ teilen. Sie stehen auf einer Ebene nebeneinander.

Alle dieses Inhalte sind gleichzeitig auch Rahmen, in denen wiederum viele Inhalte nebeneinander stehen können, die erneut Rahmen für weitere Inhalte sind – und so weiter und so weiter..

Und so breiten sich unendlich viele Ebenen aus und im selben Augenblick führen unendlich viele Kaskaden-Linien in die Verkleinerung und in die Vergrößerung.

In diesem System der Systeme der Systeme der Systeme… sind wir schöpferisch tätig. Erschaffen wir auch nur eine einzige Sache, lösen wir Bewegungen zu anderen Ebenen und Linien aus, die sich bis in den Mikro- und den Makrokosmos erstrecken.

Jede unserer Handlungen berührt die Welt !

Urheberin: Waltraud Deiser – all rights reserved

Vernetzung

 

 

 

 

 

 

 

Persönlichkeit & Fähigkeiten

Kurzmitteilung

Persönlichkeit & Fähigkeiten

Workshop

„Persönlichkeit & Fähigkeiten“

Ziele des Workshops:

  1. Den Blick für Persönlichkeitsstrukturen schärfen und die damit verbundenen Fähigkeiten und sozialen Verhalten erkennen.
  2. Das angemessene Führungsverhalten für die verschiedenen Persönlichkeitsstrukturen beleuchten und erproben.

Inhalte:

  • Übersicht der 6 Persönlichkeitsstrukturen*
  • Persönlichkeitsbedingte Fähigkeiten und Kommunikationsverhalten
  • Korrelation + Dynamik
  • Persönlichkeitsfaktoren und Geschäftsabläufe
  • Arbeitsklima
  • Soziale Dynamiken

Zeit:
Sonntag, 26. November 2017
von 10:00 – 17:30 Uhr

Ort:
Deiser Consulting
Schleißheimer Str. 2 / 3.OG mit Lift (direkt am Stiglmaierplatz)
80333 München

Anfahrt mit Öffentlichen:
U1 + U7 Stiglmaierplatz – U2 Königsplatz – Straßenbahn, Linie 20 / 21
Vom Hauptbahnhof München zu Fuß oder 1 Haltestelle mit U1 / U7.

Anfahrt mit dem Auto:
Sonntags Parkplatzsituation gut und kostenfrei.

Seminarkosten:
120 €  (zzgl.19% MwSt.)
HeilAkad-Absolventen: 70 € (zzgl. 19% MwSt).

Leitung:
Waltraud Deiser

*Auf Grundlage der Entwicklungspsycholigie

Info + Anmeldung


 

Indivuduelle Mitarbeiterfuehrung

Kurzmitteilung

Individuelle Mitarbeiterfuehrung

Workshop – Individuelle Mitarbeiterfuehrung

 

smiling business people meeting in officeFührungskräfte sind mit allen Arten von Mitarbeitern konfrontiert und bemerken gelegentlich, dass Ihr sonst so erfolgreiches Instrumentarium versagt.

Individuelle Mitarbiterfuehrung ist hier der Schlüssel.

 

Menschen sind mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen ausgestattet, die jene speziellen Brillen liefern, mit denen Mitmenschen und Umwelt betrachtet werden.
Beziehungsgestaltung und Kommunikationsverhalten leiten sich aus diesen Strukturen ab.

In dieser beruflichen Weiterbildung greifen wir Aspekte der Entwicklungspsychologie auf, zeigen, welche Auswirkungen ein und dasselbe Führungsverhalten auf verschiedene Charakterstrukturen haben kann, und wir begleiten Sie zu neuen Dimensionen im Umgang mit Menschen.

Dabei können Sie Beispiele aus der Praxis mitbringen oder Situationen beschreiben, die Sie als besonders schwierig einstufen.

Und es können in Spielsituationen unterschiedliche Führungsverhalten erprobt, entwickelt und angewandt werden.

Spannend – Wissen erweiternd – kreativ  und produktiv !

Workshop:
„Individuelle Mitarbeiterführung“

Zeit:
Sonntag, 13. August 2017
von 10:00 – 17:30 Uhr

Ort:
Schleißheimer Str. 2 / 3.OG mit Lift (direkt am Stiglmaierplatz)
80333 München

Anfahrt mit Öffentlichen:
U1 + U7 Stiglmaierplatz – U2 Königsplatz – Straßenbahn, Linie 20

 Vom Hauptbahnhof München zu Fuß oder 1 Haltestelle mit U1 / U7.

Anfahrt mit dem Auto:
Sonntags Parkplatzsituation gut und kostenfrei.

Seminarkosten:
120 €  (zzgl.19% MwSt.)
HeilAkad-Absolventen: 70 € (zzgl. 19% MwSt).

Leitung:
Waltraud Deiser

Konflikte schlichten – Workshop

Konflikte schlichten

Zwischen Personen Konflikte schlichten

Das „tägliche Brot“ von Führungskräften sind „Konflikte zwischen Mitarbeitern“
Wie können sie aber gelöst, geschlichtet oder geregelt werden?
Diese Veranstaltung ist nicht nur für Führungskräfte, sondern für all jene, die zwischen streitenden Parteien zu vermitteln haben.

Ziel des Workshops:
Erfolgreiche Konflikt-Intervention im Arbeitsalltag

Inhalte:
Einblick in zielführende Vorgehensweisen und Vermittlung von Tools, die praktisch erprobt und angewandt werden.
Inhalt, Vermittlung und Aufgabenstellungen sind auf die Teilnehmer abgestimmt, so dass das Maximum an Verstehen, Erkennen und praktischer Anwendung stattfinden kann.

Zeit:
4. März 2017
10:00 – 17:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Widenmayerstraße 18
80538 München

 Kosten:
120 €  (zzgl.19% MwSt.)
HeilAkad-Absolventen: 70 € (zzgl. 19% MwSt).

Veranstalter:
Deiser Consulting

Leitung:
Waltraud Deiser

 Kosten:
120 €  zzgl. MwSt.
HeilAkad-Absolventen: 70 € zzgl. MwSt.

Anmeldung

*Auch als Inhouse-Veranstaltung – speziell auf den Bedarf Ihrer Mitarbeiter abgestimmt.

 

Subtile Abwertung von Kunden

Subtile Abwertung von Kunden

Mitarbeiter und Kunden

Service Mitarbeiterin - Deiser-Consulting.com

 

Kunden, die bei großen Unternehmen oder Institutionen anrufen, treffen häufig auf Mitarbeiter, die ihnen das Gefühl vermitteln, ein „unerwünschter, inkompetenter Gesprächspartner“ zu sein.

 

Der Kunde empfindet es dann so, als läge der Fehler auf seiner Seite – als wäre er ungeschickt, zu dumm oder könne sein Anliegen nicht richtig vorbringen.

Untersucht man das Verhalten eines solchen Mitarbeiters, erscheint es auf den ersten Blick freundlich und kompetent. Bei genauerer Betrachtung ist dann beispielsweise folgendes zu beobachten:

  • Drückt sich der Kunde nicht in der branchenüblichen Terminologie aus, lässt man ihn „auflaufen“, indem er sich immer weiter erklären soll.
  • Fragt der Kunde Sachverhalte ab, bekommt er eine knappe Antwort. Versteht er diese nicht sofort, wird ihm gesagt: „Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass…“ und dann wird der Satz, der ihm nicht weiter geholfen hatten, wiederholt.
  • Fragt er daraufhin etwas tiefer nach, wird durch Stimme und Formulierung die Ungeduld des Mitarbeiters deutlich…

Durch solche Äußerungen und ihre nonverbalen Begleiter, wie hörbares Ein- oder Ausatmen, die Stimmlage, der Sprachrhythmus oder durch Zungen- und Lippengeräusche, wird der Kunde verunsichert und beschämt, ohne dass dieser genau sagen könnte, wie das kommt.

Ein Verhalten, das Führungskräfte häufig nicht erkennen, da es oberflächlich betrachtet freundlich erscheint – beziehungsweise die Zuhörenden, den Eindruck gewinnen, dass der Telefonierende mit einem „blöden Kunden“ spricht.

Die Ursachen für ein derartiges Verhalten von Mitarbeitern können vielfältig sein:

  • Telefonmitarbeiter haben durch Kunden oft viel zu ertragen, so dass dies auch als „vorauseilende Abwehr vor Angriffen“ beziehungsweise als „Schutzmechanismus“ eingestuft werden kann.
  • Gleichzeitig könnte es sich aber auch um das Ausagieren innerbetrieblicher Konflikte, eine persönliche Unzufriedenheit oder Ähnliches handeln.
  • Darüber hinaus kann diese Art der Gesprächsführung als Kommunikationsmittel für zuhörende Kollegen eingesetzt werden. Verbunden mit dem Verdrehen der Augen, ist jedem im Umkreis klar, dass es um einen „schwierigen Kunden“ geht, was bei den Kollegen empathische Zustimmung erzeugt. Auf diese Weise werden die Beteiligten zu einer „verschworenen Gemeinschaft“, die ihren Wunsch nach Zugehörigkeit und Verbundenheit – auf Kosten der Kunden – erfüllen.

Zugehörigkeit und Verbundenheit gehören zu den Grundbedürfnissen des Menschen und sind durch entsprechende Unternehmens- und Mitarbeiterführung in die angemessenen Bahnen zu lenken.

 

 

 

 

 

 

 

Was Sie noch interessieren könnte: Konflikte & Tabuisierung

Konflikte-Dynamiken-Lösungen

Konflikte – Dynamiken – Lösungen

28. Januar 2017 in München

Konflikte & Dynamiken stehen in engem Zusammenhang miteinander. Eines kann aus dem Anderen entstehen. Beide können an Intensität zunehmen und ab einem bestimmten Punkt nicht mehr beherrschbar sein – dann kommt es zur Eskalation.

Damit dies nicht geschieht, beleuchten wir in diesem Workshop Entstehung – Verlauf und Folgen und zeigen geeignete Vorgehensweisen, die zur Konfliktlösung oder – im Stadium des zu-weit-fortgeschritten-seins – zum Konfliktmanagement führen.

Ein spannender Workshop, der Ihnen ermöglicht, Konflikte & Dynamiken aus Ihrem Umfeld zu analysieren und Lösungsansätze zu entwickeln.

Zielgruppe:

Unternehmer, Führungskräfte, Coaches, Selbständige und Interessierte

Ziel des Workshops:

Erkennen von Konflikten, Verstehen von Dynamiken und Lösungsansätze entwickeln.

Zeit:

Samstag, 28. Januar 2017
10:00 – 17:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Deiser Consulting
Widenmayerstraße 18 / 3. Stock
80538 München

Veranstaltungsleitung:

Waltraud Deiser

INVESTITION:

120 €  (zzgl.19% MwSt)
(HeilAkad-Absolventen – 70 €  (zzgl.19% MwSt))

Anmeldung

PARKMÖGLICHKEITEN / Anfahrt:

  • Parken in den umliegenden Straßen möglich (Parkbewirtschaftung)
  • Mit U4 / U5 bis Haltestelle “Lehel”

Fragen?
Bitte rufen Sie uns an:
+49 (0)89 – 23 88 64 30 oder +49 1522 267 11 71
oder senden Sie uns eine E-Mail

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Deiser Consulting hilft Unternehmen.

Arbeits- und Organisationspsychologie

Regulierung psychosozialer Dynamiken + Stärkung der sozialen Organisation =

 Power für das Unternehmen

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Systeme – Rahmen & Inhalt

Systeme – Rahmen & Inhalt

Systeme

Systeme bauen unsere Welt auf, und immer mehr Unternehmen erkennen, dass alles in und um das Unternehmen herum aus Systemen besteht und somit die Systemische Unternehmensführung durchaus relevant ist.

Wenn es jedoch darum geht systemisches Denken tatsächlich anzuwenden, fällt es oft schwer den Überblick zu bekommen. Das ist keineswegs verwunderlich, denn die Komplexität der Systeme im System ist enorm.

Um das Ganze zu vereinfachen, bietet es sich an, die komplexen Systeme auf ihre Grundbausteine zu reduzieren – diese zu untersuchen und die Vernetzung der einzelnen Komponenten zu analysieren.

Rahmen und Inhalt

Komplexe Systeme bestehen aus den Bausteinen „Rahmen“ und „Inhalt“, die zusammen die kleinstmögliche Funktionseinheit darstellen.
„Rahmen“ und „Inhalt“ müssen genau aufeinander abgestimmt sein.
Dabei gibt der Rahmen die Größe und die Form vor, in dem der Inhalt zur Geltung kommt.

Der Rahmen bestimmt

  1. die Art des Inhalts
  2. die Form des Inhalts
  3. das Entwicklungspotential
  4. die Expansionsmöglichkeiten

Inhalte sind ohne Rahmen formlos und unbegrenzt und sie zeigen die Tendenz sich auszubreiten, so wie ein Fluß ohne Flussbett.

Die Übereinstimmung von Rahmen und Inhalt führt zu Qualität.

Was passiert, wenn der Rahmen den Inhalt bestimmt?

Beispiel:
Eine Service-Hotline steht ausschließlich zwischen 10:00 und 12:00 Uhr zur Verfügung. Dann würden vermutlich Kunden abwandern, weil der Rahmen „Zeit“ im Zusammenhang mit dem Inhalt „Kundenprobleme lösen“ eine selektierende Wirkung hätte. Es könnten nur jene Kunden die Hotline nutzen, für die der Zeitraum passt.

Was, wenn der Inhalt den Rahmen bestimmt?

Wird die Service-Hotline ohne zeitliche Begrenzung angeboten, können alle Kunden zu beliebigen Zeiten darauf zugreifen. Damit das funktionieren kann, müsste der Rahmen dem angepasst werden, z.B. durch: Mehr Personal, Kostenaufwand, Equipment, Räumlichkeiten…

Gesetzmäßigkeiten systeme

Rahmen-Inhalt-Verbindungen

„Rahmen-Inhalt-Verbindungen“ unterliegen verschiedenen Gesetzmäßigkeiten. So können wir beispielsweise sagen:

Die Stadt ist der Rahmen – die Gebäude sind der Inhalt.

Die Stadt beinhaltet aber nicht nur Gebäude. Die Definition könnte genau so gut lauten: Die Stadt ist der Rahmen – die Straßen / die Geschäfte / die Tankstellen / die Verkehrsmittel / die Menschen und so weiter, sind die Inhalte.

DAS BEDEUTET:

  • Ein einziger Rahmen kann die verschiedensten Inhalte beherbergen.
  • Bei Veränderung eines Inhaltes, sind die darauffolgenden „Anpassungsbewegungen“ der übrigen Inhalte zu beobachten, sowie eventuelle Auswirkungen auf den Rahmen.

Rahmen-Inhalt-Kaskaden

Gleichzeitig ist jeder Rahmen auch ein Inhalt – und jeder Inhalt ein Rahmen.

Beispiel:
Die Stadt ist der Rahmen – die Gebäude sind der Inhalt.
Gleichzeitig ist das Gebäude der Rahmen – der Inhalt die Büros.
Die Büros der Rahmen die Büroschränke der Inhalt.
Die Büroschränke der Rahmen – die Aktenordner die Inhalte.
Der Aktenordner der Ragmen – die Dokumente der Inhalt
und so weiter…

Die „Rahmen-Inhalt-Kaskaden“ lassen sich bis in den Mikrokosmos zurückverfolgen und bis in den Makrokosmos ausdehnen.

Und das Wichtigste: Sie bauen aufeinander auf und stehen deshalb in Abhängigkeit zueinander.

DAS BEDEUTET:

Wenn eine Rahmen-Inhalt-Verbindung unpassend ist, sind die nachfolgenden Rahmen-Inhalt-Kaskaden ebenfalls gestört und die Vorgeschalteten wirken sich anders aus.

Materielle und immaterielle Systeme

  • Die materiellen Systeme sind die Folge der immateriellen Systeme.
  • Durch die immateriellen Systeme wird die Dynamik der materiellen Systeme gelenkt.

Beispiel:

Das Unternehmensleitbild ist ein immaterieller Rahmen und bestimmt das Verhalten der Menschen, die mit dem Unternehmen zu tun haben – von Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Kunden und anderen.
Der Mitarbeiter verhält sich dem Kunden gegenüber im Sinne des Unternehmensleitbildes, wodurch die psychsoziale Dynamik zwischen beiden in die entsprechenden Bahnen gelenkt wird. Dies führt zu materiellen Ergebnissen – der Kunde bestellt z.B., der Mitarbeiter verschickt die Ware.

Umgekehrt wirkt sich die physische Umgebung (materiell) auf die psychische (immateriell) Stabilität von Menschen aus.

Beispiel:

Ein Mitarbeiter der alleine in einem kleinen fensterlosen Büro (materiell) seine Arbeit verrichtet, neigt sehr viel schneller zu Burnout (immateriell), als Personen, die Ausblick auf die Umgebung haben und mit anderen Personen in Kontakt sind.

Systeme sind dynamisch

Ein weiteres Kriterium von Systemen sind die dynamischen Veränderungen.
Diese sind an den Lebenszyklus der Rahmen-Inhalt-Verbindungen geknüpft, die von den unter- und übergeordneten Systemen abhängen.
Verursachend für die entstehenden Dynamiken können beispielsweise klimatische, politische oder sozialpsychologische Faktoren sein oder auch bewusste oder unbewusste Eingriffe von Personen.
Darüber hinaus unterliegen alle Systeme den Veränderungen der Raumzeit (Alterungsprozess).

Der Mensch

Das bedeutendste System von allen, ist jedoch der Mensch mit seinen unzähligen Rahmen und Inhalten, von denen die meisten aus dem Unbewussten heraus wirken. Nichts kommt dem an Komplexität gleich.

  • Menschen erschaffen zum Teil bewusst, jedoch vorwiegend unbewusst, ihre persönliche Umgebung.
  • Das Zusammenwirken von persönlichen „intrapsychischen Dynamiken“ hat „soziale Dynamiken“ zur Folge.
  • Das Aufeinandertreffen psychosozialer Dynamiken von unterschiedlichen Gruppierungen (z.B. Abteilungen), erschafft die Unternehmensdynamiken, mit all den daraus resultierenden Folgen.

DAS BEDEUTET:

Durch die Summe der Einzel-, Gruppen-, und Massendynamiken werden die Bedingungen unserer Welt erschaffen.

Vernetzung

Alles ist mit allem vernetzt!

Ähnlich wie die Struktur in Unternehmen, besteht unsere Welt aus  Ebenen und Linien.

Die Ebenen sind all jene Inhalte, die einen gemeinsamen Rahmen teilen – so wie die Häuser, die Straßen, die Geschäfte den Rahmen „Stadt“ teilen . Sie stehen auf einer Ebene nebeneinander.

Alle dieses Inhalte sind gleichzeitig auch Rahmen, in denen wiederum viele Inhalte nebeneinander stehen, die gleichzeitig erneute Rahmen für weitere Inhalte sind – und so weiter… und so weiter…

Und so breiten sich unendlich viele Ebenen aus.
Gleichzeitig führen unendlich viele Kaskaden-Linien in die Verkleinerung und in die Vergrößerung.

In diesem System der Systeme der Systeme der Systeme… sind wir schöpferisch tätig. Erschaffen wir auch nur eine einzige Sache, lösen wir Bewegungen zu anderen Ebenen und Linien aus, die sich bis in den Mikro- und den Makrokosmos erstrecken.

DAS BEDEUTET:

Jede Aktion im Unternehmen hat Auswirkungen auf betriebswirtschaftliche und soziale Dynamiken.

In Wahrheit berührt jede unserer Handlungen die Welt !

Urheberin: Waltraud Deiser – all rights reserved

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Tabuisierung von Konflikten

 

Konflikte & Tabuisierung

Konflikte &  Tabuisierung

Konflikte und Sozialpsychologische Dynamiken tabuisieren

Die „Sozialpsychologischen Dynamiken“, wie zum Beispiel Konkurrenzkämpfe, Mobbing, passive Widerstände, Verdrehungen, Bemächtigungsstrategien und andere Konflikte, spielen eine entscheidende Rolle in Unternehmen und sind oft ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg.

Aus Angst vor Konflikteskalation werden unterschwellige sozialpsychologische Dynamiken tabuisiert. Das heißt, es wird einfach so getan „als wäre nichts“ – was aus Sicht der Verantwortlichen durchaus verständlich ist.

Führungskräfte beispielsweise, werden dafür bezahlt, dass Projekte schnellstmöglich und erfolgreich durchgeführt werden. Konflikte im Team sind Zeitfresser und sie stellen ein Risiko für den Manager dar, da es so erscheinen könnte, als wären seine Führungsqualitäten unzureichend.

Konflikte und Tabuisierungen führen zum Ausagieren.

Werden Unstimmigkeiten zwischen Menschen übergangen oder nicht erkannt, bleiben in der Person (oder den Personen) Missstimmungen, wie Empörung, Groll, Zorn oder auch Angst, Scham und Minderwertempfinden zurück. Da diese Gefühle im Moment des Geschehens nicht gelöst bzw. zum Ausdruck gebracht werden können, verbleiben sie in der Person in Form des „Aggressiven Potenzials“.

Was geschieht mit dem Aggressionspotenzial?

Drei Formen des Umgangs:

  •  Intrapersonale Verarbeitung – Frustration kann ertragen und verarbeitet werden – Klärung wird angestrebt
  • Autoaggression – die Person beschuldigt und bestraft sich selbst – Folge: depressive Verstimmung, Erschöpfung und Krankheit…
  • Konfliktverschiebung und Ausagieren des Aggressionspotenzials – die häufigste und gefährlichste Form für das Unternehmen  – Folge: sozialpsychodynamische Störungen – innerbetrieblich und im Firmenumfeld

Drei Beispiele für Konflikte und deren Dynamisierung:

Dynamik der „internen Stimmungsmache“:

Ein Mitarbeiter hat das Gefühl, dass er und seine Arbeit vom Chef nicht wertgeschätzt werden. Da er es nicht wagt, dem Chef das zu sagen, spricht er mit den Kollegen darüber und findet bei ihnen Zustimmung. Erzählen nun andere Mitarbeiter, dass sie sich vom Chef abgewertet fühlen, beginnt die Stimmungsmache – kleinere und größere Unstimmigkeiten mit dem Chef werden addiert und unter den Mitarbeitern diskutiert, bis der Chef vielleicht in den Ruf gerät, ein rücksichtsloser Mensch zu sein, der seine Mitarbeiter schikaniert.

Diese Dynamik erschafft eine Kluft zwischen Chef und Mitarbeitern. Das Vertrauen schwindet und immer mehr auch die Bereitschaft, die Anweisungen des Chefs ernst zu nehmen – nach dem Motto: „…was DER schon wieder will“.

Unter diesen Bedingungen kann es keine engagierte Zusammenarbeit geben!

Dynamik des „externen Anschwärzens“:

Eine Führungskraft fühlt sich vom Chef ungerecht behandelt, kann aber den eigenen Standpunkt nicht vertreten. Dadurch kann Groll entstehen, der nach einem Ventil sucht. Und so wäre es möglich, dass die Führungskraft in einem Gespräch mit Kunden oder Geschäftspartnern sich dahingehend äußert, dass das Projekt viel besser laufen würde, wenn der Chef nicht dauernd bremsen würde.

Anschwärzen des Chefs im Außenverhältnis und gleichzeitig macht sich die Führungskraft zum „besseren Chef“. Erfahrene Geschäftsleute durchschauen das Spiel und verachten meist Personen, die sich so verhalten. Gleichzeitig entstehen jedoch Zweifel an der Firma, denn …wo kein Feuer, auch kein Rauch.

Dynamik in „Inhaber geführten Unternehmen“

Der Inhaber und oberste Chef eines Unternehmens ist besorgt, weil die Zahlen nach unten gehen und zwei von drei Abteilungen die geforderte Leistung nicht erbringen. Er fürchtet, dass das Unternehmen in eine Abwärtsspirale rutschen könnte. Um die Mitarbeiter nicht zu beunruhigen, teilt er den wahren Sachverhalt nicht mit, sondern versucht sie zu motivieren.

Durch seine Befürchtungen und durch die, in seinen Augen, dringende Notwendigkeit das Unternehmen in eine andere Richtung zu lenken, übt er sowohl direkten als auch indirekten Druck aus, was die Mitarbeiter augenblicklich demotiviert und in Niedergeschlagenheit versetzt. Keiner spricht darüber – wenn aber doch, zeigt der Chef sofort die Fehler im Denken des Mitarbeiters auf und bringt mit verstärktem Druck seine eigenen Argumente vor.

Ergebnis: Alle Beteiligten gehen deprimiert aus dem Meeting und es ist zu erwarten, dass die Arbeitsleistung weiter sinkt. Die Menschen verlieren den Sinn ihrer Tätigkeit aus den Augen, wenn anstelle von Gesehen und Gehört zu werden, Druck, Manipulation und versteckte Drohungen die Arbeitsatmosphäre bestimmen.

Zusammenfassung

In allen drei Beispielen ist der ungelöste Konflikt in einer einzelnen Person, Auslöser für die entstehenden Dynamiken.

Was genau liegt dem zu Grunde?

Bei genauerer Betrachtung können wir bemerken, dass es in jedem der drei Fälle um „Abtrennung“ geht.

  • Die Person, die sich vom Chef nicht wertgeschätzt fühlt, erlebt sich ausgegrenzt.
  • Die Führungskraft fühlt sich nicht gesehen und ist dadurch auf sich selbst zurückgeworfen.
  • Der Chef ist so in seine Sorgen vertieft, dass er neben den dringenden Erfordernissen, die Menschen nicht sehen kann, sondern erzwingen will, dass sich der nötige Erfolg einstellt. Er trennt damit die Menschen von sich und vom Firmengeschehen ab.

Abtrennung, Ausgrenzung, nicht dazugehören, gehört zu den schlimmsten Erfahrungen sozialer Wesen!

Spaltung des Unternehmens

Dadurch, dass die Konflikte und Dynamiken – oft jahrelang – übergangen und tabuisiert werden, entstehen zwei voneinander getrennte Wirklichkeiten:

1. Die offizielle Unternehmenswelt, die den Geschäftszielen folgt.

Dabei soll das, was nicht funktioniert, durch betriebswirtschaftliche Regularien gelöst werden. Durch die unterschwelligen Dynamiken können Maßnahmen nicht wirkungsvoll umgesetzt werden. Meistens erkennen Unternehmen die sozialpsychologischen Zusammenhänge nicht, geben dem Projektleiter die Schuld und versuchen immer und immer wieder die Probleme auf der Handlungsebene, anstatt auf der Beziehungsebene, zu lösen.

2. Die inoffizielle, unterschwellig gelebte Beziehungswelt.

Dabei werden infolge der inoffiziellen Rollenstruktur und durch die diversen Abhängigkeiten, eigennützige Intentionen und Ziele verfolgt.
Auf der Geschäftsebene wird der Schein des allgemeinen Einverständnisses oftmals aufrechterhalten.

Fazit:

Sind die Ziele der inoffiziellen Unternehmensstruktur von den Zielen der offiziellen Firmenleitung verschieden, ist die Durchführung von betriebswirtschaftlichen Maßnahmen zäh und die Wirksamkeit begrenzt.

Warum ist das so?

Zum Einen steht die mit Widerständen behaftete Umsetzung im Wege und zum Anderen haben Sozialgefüge eine von Emotionen getragene, visionäre Kraft, die in der Lage ist, Intentionen zu verwirklichen – sowohl konstruktiv als auch destruktiv. Werden die Ziele der solidarisierten Sozialgemeinschaft verwirklicht, können Unternehmensziele nur unzureichend bis gar nicht umgesetzt werden.

Wann richten sich Menschen mit Begeisterung auf die Unternehmensziele aus?

Konflikt-Tabuisierung in Unternehmen - Deiser Consulting.com

 

 

 

 

 

 

 

  • Wenn sie zur Gemeinschaft gehören und die Verbundenheit spüren
  • Wenn sie gesehen und gehört werden
  • Wenn ihnen etwas zugetraut wird
  • Wenn ihnen Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht werden
  • Wenn ihre Arbeit Sinn macht und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt
  • Wenn das, was ihnen in ihrem Arbeitsbereich auffällt, vom Management als wertvoll erkannt wird und zur Ausrichtung des Unternehmens beitragen kann.
  • Und wenn Zeit vorhanden ist… miteinander zu sprechen… Ideen fließen zu lassen .. und Missverständnisse zu klären.

Doch stopp!  Erst müssen die abgespaltenen Unternehmensteile wieder zu einer Einheit werden.