Neue Mitarbeiter – Verhaltensmuster

Ein auffälliges Verhaltensmuster bei neuen Mitarbeitern

 

 

Es gibt ein Verhalten, das speziell bei neuen Mitarbeitern auftritt.

 

 

 

Beispiel I

Ein junger Arbeitnehmer, der grade seine zweite Stelle antritt, wird in das Unternehmen und in seine Abteilung eingeführt. Er lernt seinen direkten Vorgesetzten kennen und wird dem Team, in dem er tätig werden soll, vorgestellt. Darüber hinaus bekommt er einen Mentor zur Seite gestellt, der die Besonderheiten des Unternehmens kennt und der für den Wissenstransfer Sorge tragen soll.

Nach 14 Tagen lädt der Chef den neue Mitarbeiter zum zweiten Gespräch ein. Auf die Frage, wie er sich in der Firma, der Abteilung und im Team fühle, antwortet der Arbeitnehmer:

„Sehr gut, die Kollegen sind alle sehr nett und hilfsbereit – aber die Arbeitsabläufe sind zu umständlich. Ich verstehe gar nicht, warum das nicht praktischer organisiert wird.“

 

Beispiel II

Eine neue Abteilungsleitung ist seit drei Wochen im Unternehmen und bemüht sich darum die Mitarbeiter kennen zu lernen. Sie kommt durch Ihre Führungsqualitäten gut an und findet einen guten Draht zum Team.

Die Mitarbeiter erzählen von Ihrer Arbeit, der schwierigen Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und von all dem, was bei der vorherigen Abteilungsleitung schief gelaufen war. Gleichzeitig wird gesagt, dass unter deren Führung auch Dinge entwickelt wurden, die für das Unternehmen nicht vorteilhaft seien – die man es so nicht machen könne – und die die Arbeit erschweren und den Erfolg verhindern.

Beim nächsten Jour Fixe, den die Führungskraft mit Ihrem Vorgesetzten hat, beginnt sie dem Chef die Mißstände im Unternhemen und ihrer Abteilung aufzuzeigen und fordert, dass bestimmte Dinge noch einmal überdacht bzw. geändert werden müssten.

 

Beispiel III

Eine neue Reinigungskraft wird eingestellt. Sie wird in Ihre Arbeit eingewiesen und erklärt, dass die vorhandenen Putzmitteln schlecht seien, da die Wasserhähne nicht glänzen würden. Die vorhandenen Wischmobs seien für diese Böden ebenfalls ungeeignet.

 

Was haben die drei Beispiele gemeinsam?

In allen drei Beispien sagen neue Mitarbeiter Ihren Vorgesetzten, dass das, wie es in der Firma läuft „verkehrt“ ist und dass Sie es besser könnten oder wüssten.

Wie kann es zu dieserm Verhalten kommen?

Zum Beispiel:

  • Häufig entsteht dieses Verhalten daraus, weil neue Mitarbeiter vor ihrem Chef glänzen möchten. Sie glauben, dass der Chef an der, wie sie meinen, berechtigten Kritik, ihre Kompetenz erkennen könne.
  • Durch ein geringes Selbstwertempfinden kann der Drang entstehen, vor anderen als erfahrener und kluger Mitarbeiter gesehen zu werden.
  • Führungskraft / Mitarbeiter lässt sich von anderen instumentalisieren und schlägt fremde Schlachten mit dem Vorgesetzten.

Stellen Sie sich vor…

…Sie wären der Chef. Sie kennen die Unternehmensstruktur, die Ziele, die Mitarbeiter, die Inhalte, die Aufagben, die Prozesse…

Und nun käme ein neuer Mitarbeiter und würde Ihnen zu verstehen geben, dass das, was in der Vergangenheit entwickelt wurde, Schwachsinn ist…

  • Was würde in Ihnen vorgehen?
  • Was würden Sie denken?
  • Wie würden Sie handeln?

Blick aus Vorgesetzten-Sicht

  • Unangemessenes Verhalten
  • Neulinge, die meinen mehr über das Unternehmen zu wissen als die Vorgesetzten, versuchen sich auf einem Feld zu profiliren, das sie noch gar nicht kennen.
  • Besserwisser erzeugen Schwierigkeiten in Organisationen.
  • Arrogantes Verhalten lässt Ablehnung bei den KollegInnen entstehen.
  • Mitarbeiter, die Anderen sagen wo es lang geht, sind nicht sozialverträglich.
  • Lieber gleich in der Probezeit kündigen…

Selbstrefexion

Sollte in Ihnen, als neuer Mitarbeiter, der Drang aufkommen das Unternehmen oder die Menschen darin zu kritisieren, refelktieren Sie bitte, was Sie dazu veranlasst.

Ihr Start im neuen Unternehmen, ist ausschlaggebend dafür, wie sich Zusammenarbeit und Beziehunggestaltung zu den KollegInnen entwickeln wird.

Manchmal wundern sich Mitarbeiter, warum die Kollegen so „schwierig“ sind, ohne zu bemerken, dass die eigene innere Haltung und das eigenes Verhalten der Auslöser dafür sind.

Hat sich die allgemeine Meinung über eine Person erst einmal gefestigt, ist es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, dass die KollegInnen diese Meinung revidieren.

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